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Marianne Brandt

Chemnitz 1893 - Kirchberg/Sachsen 1983


Marianne Brandt studiert 1911-1918 Malerei und Bildhauerei an der Hochschule für Bildende Kunst in Weimar bei Fritz Mackensen, Richard Engelmann und Robert Weise. 1919 reist Marianne Brandt (geb. Liebe) nach Norwegen und heiratet in Kristiana den norwegischen Maler Erik Brandt. Bis 1922 lebt das Paar in Norwegen und Südfrankreich, das Jahr darauf in Weimar. 1923 kehrt Erik Brandt alleine nach Norwegen zurück, die Ehe wird 1935 geschieden.
1924, im Alter von 31 Jahren, schreibt sich Marianne Brandt am Bauhaus in Weimar ein. Marianne Brandt ist in der Metallwerkstatt bei László Moholy-Nagy, der ihr Talent erkennt und fördert. In den Jahren 1924-1929 entstehen in dichter Folge die vielen Entwürfe Marianne Brandts, die zu den Ikonen des Bauhaus-Designs zählen, wie etwa das Tee-Extrakt-Kännchen von 1924.
Ab 1926 ist sie stellvertretende Leiterin der Metallwerkstatt. Marianne Brandt ist für die Projekte in Zusammenarbeit mit der Industrie zuständig. Vor allem für die Beleuchtungsfirma Körting & Mathiesen (Kandem) entstehen zahlreiche Lampen-Entwürfe, die erfolgreich produziert werden, wie die Pendelleuchte von 1924 oder der gemeinsame Entwurf mit Hin Bredendieck für die Tischlampe "Kandem" von 1928.
Marianne Brandt arbeitet in der Metallwerkstatt mit Christian Dell, Hans Przyrembel und Wilhelm Wagenfeld. 1929 ist Marianne Brandt für kurze Zeit Mitarbeiterin im Architekturbüro von Walter Gropius in Berlin. Hier entwirft sie vor allem Serien- und Anbaumöbel und arbeitet an der Innenausstattung für die Siedlungshäuser in Karlsruhe-Dammerstock.
Trotz ihres enormen Talents und des Erfolgs am Bauhaus, gelingt es Marianne Brandt nicht, als selbstständige Industriedesignerin Fuß zu fassen. Bis 1932 leitet sie die Entwurfsabteilung für Kunstgewerbe der Metallwarenfabrik Ruppelwerke in Gotha. Danach beschäftigt sie sich wieder mit Malerei und lebt sehr zurückgezogen.
1949 erhält Marianne Brandt einen Lehrauftrag an der Hochschule der Bildenden Künste in Dresden, 1951-1954 lehrt sie in Ost-Berlin am Institut für angewandte Kunst.


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